Kastenschlösser dienen in erster Linie dazu, Türen, Häuser oder Möbel abzusichern. Diese Schlösser sind auch unter dem Namen Aufsatzschlösser und Anbauschlösser bekannt. Häufig werden Kastenschlösser bei den Innenseiten einer Tür verwendet, etwa bei einer Haus- oder Wohnungstür. Hierbei werden Kastenschlösser im Sinne eines Zylinder-Kastenschlosses auch als eine zusätzliche Türsicherung eingesetzt. Das gleiche Verfahren findet auch bei Möbeln und Truhen Verwendung. Heutzutage gerät das Kastenschloss allerdings immer mehr in Vergessenheit. Anstelle der Kastenschlösser werden nun meist Einsteckschlösser benutzt. Dennoch finden auch Kastenschlösser heute immer noch ein breites Einsatzgebiet.
Kastenschlösser lassen sich in folgende Arten aufteilen: Kasten-Fallenschlösser, Kasten-Riegelschlösser, Kasten-Fallen-Riegelschlösser mit speziellen Fallenziehern sowie die speziellen Kastenschlösser mit einem extra Sperrbügel, welcher eine zusätzliche Türspalte ermöglicht. Im Alltag werden normalerweise aber ganz übliche Kastenschlösser eingesetzt.
In erster Linie werden Kastenschlösser für sogenannte Einwärtstüren, d. h. nach innen öffnende Türen benutzt. Des Weiteren haben die meisten Schlösser dieser Art ein sehr variables Dornmaß und eine passende Nuss. Auf diese Weise sind Kastenschlösser perfekt für sogenannte Falltüren sowie Stumpftüren ausgestattet. In früher Zeit wurden die meisten Kastenschlösser in Deutschland ihrem Dornmaß und Nuss nach vor allem mit besonderen Türdrückern ausgestattet. Zu dieser Zeit waren in England und Frankreich bereits Drehknäufe üblich, da sie als moderner und fortschrittlicher wahrgenommen wurden. Das war sicher einer der Gründe, die in Deutschland schließlich zu einem Umdenken führte, sodass die alten Kastenschlösser durch die elegant wirkenden Einsteckschlösser ausgetauscht wurden. Auch lassen sich Einsteckschlösser nicht einfach so abschrauben - im Gegensatz zu den einfach gebauten Kasten Türschlösser, womit sie im Vergleich zu den Kastenschlössern einen erheblichen Vorteil haben.
Dafür besitzen Kastenschlösser den enormen Vorteil, dass bei ihrer Montage nur zwei Bohrungen von Nöten sind – die eine für den Drücker und die andere für den Schlüssel. Auf diese Weise sind sie sehr leicht zu montieren und zu demontieren. Auch können diese an solchen Türen angebracht werden, die sich in ihrem Bau nicht mit den Einsteckschlössern kombinieren lassen. Hier punkten die Kastenschlösser durch ihre einfache Bauweise, welche der Grund dafür ist, dass Kasten-Schlösser noch heute bei manchen Türen eingesetzt werden. Besonders bei einfachen und rein zweckmäßigen Türen finden Kastenschlösser heute Verwendung. In erster Linie sind es beispielsweise Kellerräume sowie Gartenschuppen. Aber auch in der Denkmalpflege und bei der genauen Restaurierungen von alten Gebäuden werden Nachbauten von historischen Kastenschlössern erstellt.