Eine Lackfräse ist ein handgeführtes Elektrowerkzeug, das ein wenig einer Handkreissäge ähnelt, bei der das Sägeblatt in die Horizontale gekippt wurde. Es handelt sich aber nicht um ein Sägeblatt, sondern um den Fräskopf, der die sogenannten Wendemesser aufnimmt. Die Wendemesser sind das eigentliche, zerspanende Werkzeug und arbeiten ähnlich wie ein Hobel. Die Lackfräse eignet sich idealerweise für die Bearbeitung von Holzflächen oder anderen Flächen, die möglichst plan sein müssen. Die Frästiefe kann stufenlos bis zu 0,3 Millimeter eingestellt werden. In einem einzigen Arbeitsgang lassen sich mit der Lackfräse alte Farben, Lacke oder sonstige Beschichtungen entfernen. Das kann fast staubfrei geschehen, sofern Sie das Gerät an einen Industriestaubsauger anschließen. Die Fräse führt zu einer enormen Zeitersparnis gegenüber herkömmlichem Abbeizen oder Abschleifen von Farben oder Lacken.
Entscheidend für die Effizienz der Fräse sind die Wendemesser, die je nach vorgesehenem Material unterschiedlich gestaltet sein können und leicht ausgetauscht werden können. Wendemesser für Holz können auch nachgeschliffen und so in einem Top-Zustand gehalten werden. Als nahezu unverzichtbar hat sich die Lackfräse bei der Renovierung oder Erneuerung von Holzfenstern, Holztreppen (Trittstufen) und Türblättern erwiesen, wenn es darum geht, die planen Untergründe in einem einzigen Arbeitsgang von folgenden Beschichtungen zu befreien:
Der Fräskopf rotiert mit etwa 10.000 Umdrehungen pro Minute, sodass eine spürbare Kreiselwirkung (Präzession) bei Bewegungen außerhalb der Drehachse des Fräskopfes entsteht. Weil das Gerät mit beiden Händen geführt wird, lässt sich das überwinden. Ein wenig Übung an einem „Übungswerkstück“ hilft, von vornherein ein optimales Ergebnis zu erzielen. Der zweite Tipp besteht darin, zunächst mit einer sehr geringen Frästiefe von etwa 0,05 Millimeter zu beginnen und eventuell in kleinen Schritten nachzujustieren. Auf keinen Fall sollten Sie mit der maximalen Frästiefe von 0,3 Millimeter beginnen, weil das zu einem ungünstigen, leicht zerfransten, Fräsbild führen kann.
Erstaunlicherweise werden Lackfräsen, die auch als elektrisch betriebene Handhobel bezeichnet werden könnten, bisher nur von wenigen Herstellern produziert. Es besteht deshalb nicht die Qual der Wahl, sondern es stellt sich ausschließlich die Frage, ob sich die Anschaffung eines derartigen Gerätes lohnt. Bei der Frage, ob es sich lohnt, spielt es keine Rolle, ob es sich um private, semi-professionelle oder professionelle Einsätze handelt. Die Anschaffung der Fräse „lohnt sich“ immer, wenn eine wiederkehrende Nutzung vorgesehen ist.