Tablarauszüge

Tablarauszug

Beim Tablarauszug geht es um die optimale mechanische Umsetzung des Vollauszugs eines Schubkastens. Zum Zwecke des maximal möglichen Schubladenauszugs gibt es spezielle Auszugsschienen, die sich so ineinanderschiebend auf beachtliche und zugleich stabile Reichweiten ausdehnen lassen, wobei das Öffnen oder Schließen solcher Schubladen außerordentlich komfortabel läuft.

Die drei dominierenden Auszugstypen

• Bei dem besonders häufigen Einfachauszug lässt sich die Schublade nicht vollständig herausziehen, weil noch ein Anteil von 15 bis 20 Zentimetern als Halterung in der Führung verbleiben muss. In diesem Zusammenhang spricht man vom „Auszugsverlust“.
• Um einen Vollauszug der Schublade ohne Auszugsverlust zu realisieren, ist in der Regel ein dreiteiliges System erforderlich.
• Beim Differentialauszug ist der Auszugsverlust nur ganz gering. Es gibt Varianten mit einem sogenannten Überauszug, bei dem der Auszugsweg sogar größer als die Schubladentiefe ist. Diese Art des Auszugs findet man vor allem bei vielen Küchen- und Büromöbeln, aber auch bei Serverschränken, da die einzelnen Rechner sehr weit herausgezogen werden müssen, um hinten die Anschlüsse bedienen zu können.

Ausführungsarten

Für besondere Anwendungen sind manchmal noch zusätzliche Querverbindungen erforderlich, das kann zum Beispiel ein Korpus-Auszug oder ein spezieller TV-Auszug mit Drehteller sein. Hinsichtlich der Führung des Schubkastens werden meistens diese technischen Lösungen angeboten:

• Kugellager oder Kugelführungen
• Kunststoffrollen oder Kunststoffwalzen
  Bei Letzteren ist natürlich die Qualität des Kunststoffs ganz entscheidend.

Die gängigsten Varianten der Montage

• Aufliegende Montage
• Bei der sogenannten Unterflurmontage ist der seitliche Platzbedarf minimiert.
• Bei der seitlichen Montage ist dagegen der Platzbedarf in Bezug auf die Höhe minimal.
• Auszüge, die in die Schubladenzargen integriert wurden, sind in aller Regel als Unterflurmontage ausgelegt.
  Vollauszüge gibt es übrigens von der Schubladenführung bis hin zum Schwerlastauszug, das heißt, sie sind in industriellen Fertigungen wie Möbelproduktion, Automaten-, Fahrzeug- und Maschinenbau gang und gäbe. So sind Vollauszüge mit Teleskopschienen dadurch gekennzeichnet, dass ihre Auszugslänge meistens doppelt so lang ist wie die Schienenlänge.

Können Vollauszüge nachgerüstet werden?

Diese Frage kann mit einem eindeutigen „Ja“ beantwortet werden, und zwar auch und gerade bei der Restaurierung antiker Möbel. Ein Umstieg vom bisherigen Teilauszug auf einen Vollaufzug schafft stets viel zusätzliche Nutzfläche. Da Aufwand und Kosten für das Nachrüsten nicht unerheblich sind, sollte auf eine hohe Materialqualität, die eine lange Funktionstüchtigkeit garantiert, geachtet werden. Zu empfehlen sind Teleskopschienen mit Selbsteinzug, die oft mit dem Begriff „Softclosing“ verbunden sind. Diese Funktion bedeutet einen sehr angenehmen zusätzlichen Komfort.